Die Hemerbucht markiert einen schmalen Landstreifen an der östlichen Küste der Ottonischen Insel und ist zugleich die kleinste der zehn Regionen. Der Fischhandel ist in den Familien der Lehen eine jahrhundertelange Tradition, wodurch gleichzeitig eine Palette köstlicher Fischgerichte in den Umlauf Ottoniens gelangen. Im Norden verbindet die Hemerbucht das abgelegene Angen mit den im Süden grenzenden Strodern. Der Westen führt nahtlos in den düsteren Gildwald, sowie die Hold, Sitz des Herzoges.

Gebiet

Im Vergleich zu anderen Regionen erstreckt sich die Länge des Strandes wohl über ein knappes Drittel der gesamten Ostküste. Vom Ufer aus sind die beiden Inseln Ostholm und Klifferoog zu erspähen, außerdem kommen vereinzelt Sandbänke auf. Weite Teile der Strände werden von dahinter emporsteigenden Kreideklippen gezeichnet. Der südliche Teil des Gebietes ist von großen Mischwäldern bedeckt, die aus dem westlich angrenzenden Gildwald stammen. Dagegen ist es im Norden nur spärlich bewachsen mit einer kleinen Heidelandschaft und wenigen Bäumen in Richtung Nordwesten. Der Boden ist zumeist flach und nur stellenweise hüglig, weshalb eine schnelle Durchreise möglich ist.

Lehen

Als kleinste Region der Insel, beherbergt die Hemerbucht auch schlussfolgernd die niedrigste Anzahl an Lehen. Vom Norden in den Süden absteigend sind Riemdorf, Holtheim, Waldbrück und Fenningen vorzufinden.

Geschichte

Um 400 n. Chr. wird die Hemerbucht erstmals in schriftlichen Überlieferungen erwähnt, als die jährlichen Plünderzüge der Angeln und Juten an genau diesen Sandstränden ihren Anfang fanden. Damals Zeit gab es in der Region nichts weiter als eine Handvoll Dörfer, die schlussendlich ihr Hab und Gut an die Völker des europäischen Festlandes verloren. Im späten 7. Jahrhundert fanden die Plünderungen ein Ende, wodurch einige Menschen der westlichen Regionen in die Hemerbucht zogen. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich die bis in die heutige Zeit bestehende Fischerkultur. Wie auch die anderen Lehen und Gebiete der Insel wurde die Bucht von den heidnischen Nordmännern jedoch nicht verschont. Besonders im frühen 9. Jahrhundert starb demnach die Zubereitung traditioneller Gerichte und die Fischerkultur an der Ostküste beinahe vollständig aus.

Sinnbildlich für die Hemerbucht, steht die berühmte Hemerschlacht um 1206 n. Chr., welche zwischen Markgraf Archibald II und dem dänischen König Waldemar II Estridson am Strande zwischen Ostholm und Klifferoog bestritten wurde. Der heroische Sieg Archibalds beendete die dänischen Eroberungsversuche an der Ottonischen Insel. Außerdem wurde der zufällig anwesende Manfred von Marburg, Knappe des Heronimus zu Birgheim, in den Ritterstand erhoben.

Zu heutiger Zeit ist es nicht verwunderlich, dass entlang der Küste Ruinen einstiger Wachposten zu erspähen sind. Sie dienten nach den Heiden und dänischen Belagerungen als eine Art Grenzwall.