Roleplay Leitfaden: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. August 2024, 07:35 Uhr
In diesem Roleplay Leitfaden werden dir einige Tipps, Tricks und Ratschläge an die Hand gegeben, die dir den Einstieg in das mittelalterliche Roleplay auf Ottonien erleichtern. Beachte, dass es sich hierbei um einen Leitfaden und kein Regelwerk handelt. Betrachte diesen Leitfaden als Ressource zur Weiterbildung und Inspirationsquelle. Viel Spaß!
Der Charakter
Der zentrale Punkt deiner Rolle ist dein Charakter. Diesen erstellst du während der Tutorialquest, wenn du den Server erstmals betrittst. Im Zuge dieses Prozesses geht es darum, dir zu überlegen, welchen Charakter du im RP verkörpern möchtest und was dessen Eigenschaften und Besonderheiten sind.
Da viele diesen Prozess unterschätzen oder einfach die Erfahrung fehlt, mangelt es Neulings-Charakteren manchmal an einer gewissen Tiefe. Aus diesem Grund empfehlen wir dir, deinen Charakter anhand dieses allgemeinen Steckbriefs, zu erstellen. Dieser Steckbrief dient dir als Hilfe um den Überblick über deinen Charakter zu behalten, und deinem Roleplay mehr Tiefe zu geben, du solltest ihn lieber nicht mit anderen Teilen oder zumindest nicht öffentlich machen.
Sei nicht der Main-Character
Nicht jeder Charakter kann ein Abenteurer sein und Abenteuer finden nicht jeden Tag statt. Es mag seltsam klingen, doch macht es besonders Spaß einmal zu versuchen, einen Npc zu spielen. Wenn du ein Teil der Kulisse wirst, schaffst du gemeinsam mit Anderen, für alle, eine glaubhafte und authentische Atmosphäre, in der starke Immersion aufkommt. Gerade die alltäglichen Tätigkeiten münden dann oft in wirklich spannenden Geschichten, die eine Bedeutung haben.
Name
Hier sollte weder Gandalf Graurock, noch Otto III., oder ein anderer eindeutig einem realen oder fiktiven Charakter zuordenbarer Name gewählt werden. Es sei auch erwähnt, dass der moderne Nachname wie wir ihn heute kennen (z.B. Peter Müller) im 14. Jahrhundert noch nicht üblich war.
Alter
Das Alter des Charakters kann sich auch in seinem Verhalten, der körperlichen Tüchtigkeit und Lebenserfahrung spiegeln.
Aussehen
Hier fallen einige Punkte darunter, von denen man einige bereits mit einem schönen Skin verdeutlichen kann. Größe und Statur, optisches Alter, (Kleidungs-)Stil, Haar-, Augen-, Hautfarbe und andere besondere Merkmale wie Narben, Strähnen, Schmuck, etc., sind nur einige Beispiele von den Dingen die du an deinem Charakter beschreiben kannst. Je detailreicher du das Aussehen deines Charakters ausmalst, desto besser können andere ihn sich vorstellen. Benutze den Ottonien Skin-Creator, um deinem Charakter einfach einen in das Zeitalter passenden Skin zu verpassen.
Geschlecht
Du hast die freie Wahl, allerdings kann es deutlich einfacher und zu Beginn weit überzeugender sein, dein eigenes Geschlecht zu spielen.
Stimme und Rede
Akzent, Stimmlage und rhetorische Eigenheiten können auch in einem Textchat vermittelt werden. Nutze beispielsweise Emotes und verändere deine Formulierung (z.B. Stottern). Mit etwas Kreativität kann man hier einiges umsetzen.
Abstammung und Herkunft
Zu jedem Charakter gehört auch eine (kleine) Geschichte. Überlege dir, welche Ereignisse ihn prägten und warum er so wurde wie er nunmal ist. Wer sind die Eltern des Charakters, welche Berufe üben sie aus und wo ist er/sie geboren? Achte hierbei darauf, dass nicht jeder Charakter eingereist sein muss, auch muss er nicht aus einer wohlhabenden Familie stammen, um ein schönes RP zu bieten. In der Regel kann man davon ausgehen dass der Charakter in dem selben Beruf wie sein Elternteil des gleichen Geschlechts geschult wurde, wenn er bereits erwachsen ist. Vermeide auch abenteuerliche Origin Stories wie: "Ich bin Schiffbrüchig und habe mein Gedächtnis verloren." Oft sind bodenständige Geschichten tatsächlich interessanter und können glaubhafter ausgespielt werden.
Familie & Freunde
Ein glaubhafter Charakter ist in der Regel gemeinschaftlich eingebunden. Freundschaften mit anderen Charakteren und Kontakte in einem Dorf entwickeln sich freilich erst mit dem Start des Roleplays. Doch vielleicht kannst du mit anderen Spielern absprechen, dass eure Charaktere bereits zum Start eine Verwandtschaft oder Freundschaft hegen. Zwei Brüder könnten beispielsweise als Team im selben Beruf arbeiten und auf einem Hof würde üblicherweise eine (erweiterte) Familie leben. Bedenke dabei natürlich, dass ERP (Erotisches Roleplay) bei uns verboten ist.
Glaube
In der Regel sind die Charaktere in diesem Setting Christlich. Du kannst jedoch auch andere in der Region plausible Glaubensarten des nordeuropäischen 14. Jahrhunderts ausspielen, wie beispielsweise das Judentum. Denke aber daran, dass die Mehrheitsgesellschaft eine Christliche ist und jeder andere Glauben eine Ausnahme und darstellt. Als Minderheit sollte dein Rp anders ausfallen, beispielsweise kannst du kein anerkanntes geistliches Gefolge leiten.
Ziele und Träume
Dieser Punkt wird häufig unterschätzt, was dazu führt, dass der Charakter bald langweilig wird oder sich ziellos treiben lässt. Suche dir also ein oder mehrere Ziele für den Charakter. Manchmal ergeben sich neue Ziele oder Änderungen der Ambitionen auch von ganz von allein durch das Roleplay.
Was erträumt sich der Charakter? (Eine Familie, Reichtum, Rache, Seelenheil, Ein eigener Hof, Herrschaft, …) Was sind seine kurzfristigen Ziele? Was will er auf lange Sicht erreichen? Aus welchen Gründen verfolgt der Charakter diese Ziele? Welche Entscheidungen hat dein Charakter zu treffen? Welche Wege stehen deinem Charakter vermutlich offen?
Persönlichkeit
Ein weiterer Aspekt, der gerade zu Beginn oft nicht einfach auszuspielen ist, deinem Charakter aber ungemeine Individualität verleiht, ist seine Persönlichkeit. Stelle dir zum Beispiel die folgenden Fragen:
Wie verhält sich der Charakter anderen gegenüber? – Besonders, wenn sie andere Ansichten haben. Welche Charakterzüge hat er? – Ist er beispielsweise schüchtern oder aufbrausend, nachdenklich oder grausam? Verhält er sich meist höflich oder ist er ein unflätiger Hitzkopf? Welche Gestik und Mimik benutzt der Charakter? Hat er besondere Angewohnheiten?
Behalte deine Persönlichkeit im Auge, wenn du mit anderen Spielern agierst. Falls du ein schüchterner Geselle bist, ist es beispielsweise unwahrscheinlich, dass du alleine auf eine Gruppe von Fremden zugehen wirst.
Stärken und Schwächen
Die Stärken deines Charakters sind meist schnell ausgeklügelt, vergesse nicht ihm auch ein paar Schwächen aufzubürden, an denen er wachsen kann. Je schwerwiegender du diese Schwächen gestaltest, desto tiefere Auswirkungen haben sie natürlich auf dein Roleplay:
Will ich wirklich einen blinden Charakter spielen? Und ist er wirklich in der Lage andere durch ihre Schritte zu verorten? Worin ist der Charakter gut/schlecht? – Kann er gut mit Tieren umgehen oder hat er Panik vor Pferden? Hierzu zählen auch Stärken, die ein Charakter hat, die er aber aus bestimmten Gründen nicht nutzen will. Manchmal ist es einfach interessanter bestimmte Schwächen zu wählen um mehr im RP daraus ziehen zu können. (z.B. Tollpatschigkeit, Vergesslichkeit, usw.) Ein perfekter Charakter ist die wohl langweiligste Rolle, die man wählen könnte. Gleichzeitig sollte der durchschnittliche Bewohner der Lande auch kein totales Wrack sein.
Fähigkeiten und Kompetenzen
Unter diesen Punkt fallen vor allem Fähigkeiten, die der Charakter erlernt hat oder sich auf eine andere Weise angeeignet hat. Hiernach kann man zudem die Ingame-Fertigkeiten ausrichten, die der Charakter mit der Zeit erlernen wird. Was hat der Charakter gelernt/nicht gelernt? – Kann er ein Handwerk oder besonders gut singen? Ein Bäcker mit einer Vorliebe für Gedichte oder ein Waffenschmied der Mönch wurde (bzw. auch ein Mönch der Waffenschmied wurde) ergeben direkt interessante Persönlichkeiten.
Aktuelle Umstände
An welchem Punkt in seinem Leben steht der Charakter heute und was sind seine kurz- bis mittelfristigen Vorhaben? Es schadet nicht, regelmäßig Notizen zu den Geschehnissen im Roleplay, den Meinungen des Charakters über andere, oder seinen Beziehungen aufzuschreiben und auch aktuell zu halten.