Bauleitfaden: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Blöcke für eure Dächer bieten sich Reet, Stroh, Schindeln und Holz an. Vor allem für “Bauernhäuser” sowie weitere simple Häuser bieten sich Reet, Stroh und Holzschindeln an, “edlere” Häuser verwenden gerne gefärbte Schindeln. Steindächer aus Cobblestone o.ä. sind dabei unerwünscht, da sie unrealistisch sind, verwendet lieber die Schindeln.
Als Blöcke für eure Dächer bieten sich Reet, Stroh, Schindeln und Holz an. Vor allem für “Bauernhäuser” sowie weitere simple Häuser bieten sich Reet, Stroh und Holzschindeln an, “edlere” Häuser verwenden gerne gefärbte Schindeln. Steindächer aus Cobblestone o.ä. sind dabei unerwünscht, da sie unrealistisch sind, verwendet lieber die Schindeln.


Beachtet beim Texturieren von Dächern übertriebenes Randomizing und große Mengen an Löchern zu vermeiden. Arbeitet hier auch wieder bedacht. Das untere Bild zeigt euch, wie normales Texturing im Dach aussieht.
Beachtet beim Texturieren von Dächern übertriebenes Randomizing und große Mengen an Löchern zu vermeiden. Arbeitet hier auch wieder bedacht. Das Bild rechts zeigt euch, wie normales Texturing im Dach aussieht.
Das Dach ist hauptsächlich gleichmäßig gebaut mit ein paar Blöcken, Stufen oder Falltüren zur Ausschmückung. Hier habt ihr auch noch ein paar weitere Dachformen als Beispiel:
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Version vom 5. November 2025, 12:22 Uhr

Dieser Bauleitfaden reicht dir bestmöglich Hilfsmittel an die Hand, um dich auch in deinen Bauwerken mittelalterlich authentisch ausdrucken zu können; wie baue ich ein Fachwerkhaus? Wie war ein Dorf strukturiert? Genau diese und weitere Fragen werden dir hier beantwortet.

Einleitung

Bevor wir mit dem Bauen beginnen, müssen wir uns mit dem Landschaftsbild am Anfang des 14. Jahrhunderts zumindest grundlegend beschäftigen. Entgegen der Vorstellung vom dunklen Mittelalter war es damals weder dunkel noch sehr matschig und auch nicht überwiegend heruntergekommen. Schon die Menschen im Mittelalter wollten nicht im Dreck und Schutt leben und achteten auch auf Reinlichkeit und guten Zustand der Gebäude. Halb marode Häuser waren nur in verlassenen Dörfern die Norm und schmutzige und verschlammte Straßen gab es kaum. Zu all dem kommt hinzu, dass wir uns um das Jahr 1300 befinden, weder römische Tempel, noch riesige Lustschlösser werden gebaut. Außerdem zu beachten ist: es herrscht die Hochgotik. Lasst euch also von Bauwerken aus dieser Zeit inspirieren und baut gerne im hochgotischen Stil. Bodenständigkeit ist ein weiteres wichtiges Merkmal. Kein Bauer wird ein riesiges Gehöft mit etlichen Möbeln, teurem Geschirr und riesigen Wandteppichen besitzen. Baut also nicht „über eurer Gehaltsklasse”. Es empfiehlt sich, im regionalen Stil unserer Insel zu bauen. Holt euch in Holdern oder den NPC-Dörfern Inspiration indem ihr die Häuser und Kirchen begutachtet oder schaut, in welchem Stil die Dorfruinen gebaut wurden, dann könnt ihr kaum etwas falsch machen. Außerdem haben wir ein Pinterest mit vielen Bildern für die verschiedensten Bauten, von denen man sich gerne inspirieren lassen kann. Wir werden in diesem Guide auch regelmäßig auf die passenden Pins verlinken.

Das Dorf

Der Grundpfeiler eines jeden Lehens ist das Dorf. In diesem Abschnitt lernt ihr alles über den Dorfaufbau, das Bauen von Häusern und Höfen inklusive dem Fassadenbau und das Einrichten.

Siedlungsaufbau

Eine gute Grundlage ist immer die halbe Miete und für ein authentisches und schönes Dorf orientiert man sich am Besten an einer der grundlegenden Siedlungsformen der damaligen Zeit. Jedes Haus soll dabei genug Platz für einen Garten und ggf. Handwerksgebäude haben. Die unteren Bilder zeigen euch in Minecraft nachgebaute Grundrisse für die verschiedenen Siedlungsformen.

Legende: Haus, Handwerksgebäude/Schuppen, Gartenzaun


Beispiel: Angerdorf


Beispiel: Rundling


Beispiel: Einzelsiedlung (Weiler)


Beispiel: Waldhufendorf


Beispiel: Straßendorf


Beispiel: Haufendorf

Anbei ein Beispiel einer Siedlungsform, die so nicht passend wäre. Die Häuser sind ohne Gärten und Zäune wild auf dem Weg platziert.

Beispiel für eine unpassende Siedlungsform


Das sind nicht alle existierenden Siedlungsformen, jedoch mehr als genug, um für jedes Terrain die richtige Form zu finden.

Damit kommen wir auch zu einem weiteren Punkt: dem Terrain. Bevor ihr mit dem Bauen anfangt, solltet ihr euch gut nach einem passenden Bauplatz umschauen, der möglichst wenig Terraforming benötigt. Meist ist das in einem Tal ohne viele Bäume, was für ein Dorf auch am meisten Sinn macht, da ihr dort möglichst einfach eure Felder anlegen könnt und die durch die Lehen führenden Wege auch durch Täler verlaufen, wodurch ihr gleich einen Anschluss an das ottonische Straßennetz habt.

Nachdem ihr den geeigneten Bauort gefunden habt, könnt ihr mit der grundlegenden Planung des Dorfes beginnen. Am wichtigsten ist, dass ihr eure Häuser nicht mitten auf dem Weg baut, sondern am Rand des Weges. Dadurch hat jedes Haus genug Platz für Gärten und landwirtschaftliche Gebäude wie Scheunen oder Speicher.

Eure Felder oder Weiden befinden sich dann hinter oder zwischen Häusern bzw. am Wegesrand. Bei Feldern beachtet ihr auch, dass die Feldfläche immer mindestens so groß wie die Wohnfläche war, meistens sehr viel größer.


Hausaufbau

Beim Haus ist der wichtigste Punkt die Größe. Die meisten Häuser besaßen nur ein Erdgeschoss und einen Dachboden, es gibt aber natürlich in einigen Dörfern auch ein paar größere Häuser mit einem Stockwerk mehr. Häuser wurden im Mittelalter meistens mit Fachwerk gebaut, es gibt jedoch auch Holzhäuser oder Mischformen aus Holzstämmen und Fachwerk. Als Fundament kann gerne Bruchstein, Gemäuer oder Backstein verwendet werden.

Für Inspiration bietet sich unsere Pinnwand zu Wohngebäuden auf Pinterest an, sowie die folgenden Beispiele:

Solltet ihr fortgeschrittener sein, könnt ihr euch an schräge Hausformen heranwagen, diese sind jedoch vor allem später beim Dachbau schwieriger zu bauen und sollten erfahrenen Bauherren überlassen werden. Beim schrägen Hausbau sollte eine Seitengleichheit angestrebt werden, damit die Hausform im Ganzen von oben betrachtet ein Parallelogramm bildet. Beim Dachbau geht ihr mit den Abstufungen der Wände mit.

Umrisse einer schrägen Hausform
Beispiel für eine schräge Hausform
Beispiel für einen Hof

Zu eurem Haus gesellen sich noch der Garten, der üblicherweise mehrfach größer als der Grundriss des Hauses war, sowie Nebengebäude wie Ställe, Scheunen, Hütten und Werkstätten. Bei Bauernhöfen können Scheunen gerne auch mal größer sein als das eigentliche Wohnhaus. Im Bild rechts ist ein Beispiel eines regulären Hofs für euren Hof zu sehen.
Vorne steht am Weg euer Haus und nach hinten hin habt ihr den Garten mit kleinem Hühnerstall und Scheune. Würde ein Schmied in diesem Haus leben, könnt ihr neben dem Haus eine kleine Schmiede einbauen, bei einem Bogner eine kleine Werkstatt etc. Weitere mögliche Details sind ein kleines Holzlager, gerne auch direkt am Haus mit einem kleinen Dach, Komposthaufen, Bänke und Toilettenhaus. Ihr könnt natürlich auch weitere Details bauen, die für euch Sinn ergeben.


















Fassaden

Beim Bau der Fassade ist es schöner zu texturieren anstatt zu randomizen. Sollten euch diese beiden Begriffe nichts sagen, zeigen wir anhand der folgenden Bilder die Unterschiede dieser Begriffe. Oben habt ihr Fassaden mit Randomizing, unten Fassaden mit Texturierung.

Randomizing ist das wirre Platzieren von Blöcken ohne Muster oder Plan, Texturing meint das bewusste Platzieren von Blöcken um eine Textur zu erstellen, es wird also eher clean und/oder in Clustern gebaut. Auf den oberen Beispielen sind die Baumstämme unsinnig platziert, Steinziegel mitten in der Mauer und Putz willkürlich mit anderen Blöcken gemischt. Unten hingegen haben wir Baumstämme nur als Stützen oder quergelegt, Ziegel als Stützen an sinnvollen Stellen und der Putz bröckelt nicht an der ganzen Wand wahllos ab, sondern nur an den unteren Bereichen an denen es Sinn macht, abfallenden Putz zu haben.

Putz ist generell ganzflächig zu verwenden und sollte höchstens mit Dioritblöcken, die an Stellen zu finden sind, an dem Putz abgefallen/beschädigt sein könnte, also am unteren Teil der Mauer sowie an Kanten und Ecken texturiert werden.

Positivbeispiel für Fachwerk
Negativbeispiel für Fachwerk


Beim Fachwerk gilt wieder das bedachte Bauen. Baut euer Fachwerk mit sinnvollen Streben und Querbalken anstatt sinnlos platzierten Blöcken. Die gute Basis eines Fachwerks ist dabei eine Grundform aus Pfählen in gleichen Abständen, die von ein oder zwei durchgezogenen Balken unterstützt werden. Am Ende kann man Ecken bei Fachwerkverbindungen mit Streben sparsam ausschmücken.





Dächer

Beispiel für ein Dach

Bei Dächern gilt zu beachten, dass sie weder exorbitant riesig, noch minimalistisch klein sind. Außerdem sollten sie keine 'unrealistischen Steinränder haben.

Als Blöcke für eure Dächer bieten sich Reet, Stroh, Schindeln und Holz an. Vor allem für “Bauernhäuser” sowie weitere simple Häuser bieten sich Reet, Stroh und Holzschindeln an, “edlere” Häuser verwenden gerne gefärbte Schindeln. Steindächer aus Cobblestone o.ä. sind dabei unerwünscht, da sie unrealistisch sind, verwendet lieber die Schindeln.

Beachtet beim Texturieren von Dächern übertriebenes Randomizing und große Mengen an Löchern zu vermeiden. Arbeitet hier auch wieder bedacht. Das Bild rechts zeigt euch, wie normales Texturing im Dach aussieht. Das Dach ist hauptsächlich gleichmäßig gebaut mit ein paar Blöcken, Stufen oder Falltüren zur Ausschmückung. Hier habt ihr auch noch ein paar weitere Dachformen als Beispiel:


Nach dem Bau des Daches benötigt dieses natürlich einen Dachstuhl. Den einfachsten Dachstuhl baut ihr, indem ihr die Innenseite des Daches mit Holz komplett verkleidet. Aber auch hier kann man sich natürlich verkünsteln, weswegen wir euch ein paar Beispiele zur Verfügung stellen.

Einrichten

Beim Einrichten gilt das Motto „weniger ist mehr”, angefangen mit der Raumaufteilung bis hin zum Platzieren der Dekoelemente. Generell bestanden Häuser früher aus ein paar großen Räumen statt vielen kleinen Räumen, wobei von diesen größeren Räumen meistens nur einer beheizt war.

Eure Einrichtung sollte sinngemäß sein, denkt euch also bei jedem Dekoblock „Ergibt das hier Sinn?”. Fässer und frische Nahrung werden z.B. eher weniger im Dachboden gelagert, sondern im Erdgeschoss oder im Keller, sollte euer Haus einen Keller besitzen. Außerdem hatte nicht jedes Haus einen Ofen, sondern gerne auch eine Feuerstelle mit Abzügen. Für eine schöne und einfache Einrichtung reichen ein Esstisch mit Stühlen, ein paar Regale, eine Feuerstelle sowie Betten und ein paar Kisten und Körbe. Für Inspiration bietet sich unsere Pinnwand zu Inneneinrichtungen auf Pinterest an; außerdem die folgenden Beispiele:

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Punkte eures Dorfes, da ihr ohne sie schlechte Chancen zum Überleben habt.

Baut eure Weizenfelder am besten in einer Größe, die ungefähr der vierfachen eures Dorfes entspricht, gerne auch mehr. In euren Feldern gibt es natürlich auch Wege zum Gehen, die nicht mit Weizen voll sind.

Baut eure Felder entweder als Streifenflur, also in langen, aber schmalen Streifen, oder als Gewannflur, also in größeren Bereichen um euer Dorf herum.

Streifenflur
Gewannflur


Dadurch habt ihr eine schöne und realistische Größe, die die Umgebung um euer Dorf auch belebt und spannend aussehen lässt. Zudem muss es nicht nur Weizenfelder geben, auch der Reb- und Hopfenanbau ist auf unserem Server gefördert und gewünscht! Dazu können sich noch Wiesen und Weiden für die Viehzucht gesellen. Diese sind oft umzäunt oder mit kleinen Steinmauern umbaut.

Schaut euch auch gerne Beispiele aus unserem Pinterest für Inspiration an.



Kirchen/Kapellen

Kirchen und Kapellen sind in einem normalen Dorf die größte Herausforderung zu bauen, da sie komplett verschieden von Häusern, Hütten und Scheunen aussehen.

Gotteshäuser können aus Stein sein, wobei sie dann meistens auch verputzt sind, sie können aber auch aus Holz oder Ziegeln gebaut werden. Bevor ihr mit dem Bauen anfangt solltet ihr jedoch darauf achten, dass euer Altar später in Richtung Osten gebaut ist. Es gab zwar auch im Mittelalter Kirchen, die nicht nach dieser Norm gebaut wurden, jedoch waren diese die Ausnahme.

Der Aufbau einer Kapelle ist meistens sehr gleich, ihr habt das größere Hauptgebäude und daran anschließend einen optionalen kleinen Anbau für den Altar. Das Hauptgebäude der Kapelle sollte höchstens zwischen 15-20 Block lang sein.

Das Dach besteht fast immer aus Schindeln, ob Schiefer, Ziegel oder Holz, ist euch überlassen. Hier habt ihr ein paar Beispiele, wie eure Kapelle von außen aussehen könnte.

Äußeres einer Kapelle
Äußeres einer Kirche

Da das Innenleben der Kirche und der Kapelle sich stark ähneln, schauen wir uns erst die Kirche von außen an, bevor wir zur Einrichtung beider gehen.

Die Hauptunterschiede zwischen Kirchen und Kapellen sind zum einen die Größe und zum anderen der Kirchturm. Euer Kirchturm kann auch als Eingang fungieren. Von Größe und Form können Kirchen deswegen wie die Beispiele links und rechts aussehen oder ihr holt euch gerne auf unserem Pinterest zu Kirchen und Kapellen Inspiration.

Nun muss eure Kirche nur noch eingerichtet werden. Bevor wir zu Altären und Bücherregalen kommen schauen wir uns die Wandbemalungen und Fliesenmuster an. Mit verschiedenen Tonfarben sowie unseren Freskenblöcken könnt ihr hier wahre Meisterwerke schaffen. Auch am Boden könnt ihr mit Fliesen, Sandstein, Ton und weiteren Blöcken schöne Muster bauen.

An der Decke eurer Kirche oder Kapelle sieht vor allem das Nachthimmelfresko schön aus, aber auch mit Granit, verschiedenen Holzarten oder anderen Blöcken könnt ihr hier nette Dinge zaubern. Damit die Fresken nur von innen sichtbar sind, macht ihr eure Wand dort wo ihr die Wandbemalungen haben wollt 2 Blöcke dick, also außen euer Mauerblock und innen die Wandbemalung.

Beispiel für einen Altar

Euren Altar könnt ihr bei größeren Kirchen mit einem Eisengitter vom Rest der Kirche abgrenzen. Dazu beim Eingang ein kleines Regal mit einem Stapel Bücher, bei einer größeren Kirche könnt ihr auch den Bücherregalblock verwenden, und euer Dorf ist bereit für eure Gottesdienste.

Burgen

Solltet ihr den Sprung in den niederen Adel geschafft haben, steht nach dem Erlangen des Burgrechts nichts mehr im Wege, eure eigene Burg zu errichten. Das Grundprinzip ist auch hier Bodenständigkeit und weniger ist mehr. Eine Burg kann generell mehr Fläche einnehmen, wenn sie wenige Gebäude neben dem Bergfried besitzt und andersherum.

Größe

Die erlaubte Größe eurer Burg wird durch euren Rang, also Ritter, Vogt, Freiherr und Graf bestimmt. Es empfiehlt sich, eine bestehende Burg nachzubauen, vor allem um die Maße und sowie den angestrebten Grad an Realismus zu erreichen, ihr könnt jedoch auch gerne eine eigene bauen oder echte Burggebäude mit euren eigenen mischen.

Schaut gerne noch einmal in den Baurichtlinien nach, um euch mit den Grundregeln der Größen vertraut zu machen und lasst euch von unseren Pinterests zu verschiedenen Burggrößen inspirieren. Wir haben hier auch wieder mehrere Beispiele für die verschiedenen Burggrößen.