Ælfwine Gorminger
Historische Person
Leben: 1036-1085 n. Chr.
Eltern: Harald Hasenfuß †, Ælfgifu †
Geschwister: Keine
Ehepartner: Astrith von Norsachs †
Kinder: Magnus Gorminger †
Haus: Haus Gorminger †
Graf von Ottonien
Regentschaft: 1041-1051 n. Chr.
Markgraf von Ottonien
Regentschaft: 1051-1085 n. Chr.

Ælfwine wurde am 17. Juni im Jahre 1036 n. Chr. als Sohn von Harald Hasenfuß und Ælfgifu geboren. Mit dem Tod seines Vaters, und somit des Herrschers über Ottonien, im Jahre 1041 n. Chr. übernahm Ælfwine bereits mit 5 Jahren und der Unterstützung seiner Mutter Ælfgifu und Großmutter Ælfgifu von Northampton die ottonische Herrschaft. Ælfwine Gorminger geht als der erste Markgraf Ottoniens in die Geschichte ein, nachdem er sich nur ein Jahr nach dem Tod seiner geliebten Großmutter an den römisch-deutschen Kaiser wandte, um diesen als Schutzherrn zu gewinnen. Ottonien wurde so im Jahre 1051 n. Chr. zu einer Markgrafschaft. Er starb im Jahre 1085 n. Chr. an Altersschwäche.

Leben

Ælfwines Leben begann nicht leicht für ihn, da sein Vater lebzeitens sehr großen Druck auf ihn ausübte. Schließlich müsse er mal Ottonien regieren. Da Harald Hasenfuß jedoch recht früh an seinem schwachen Herzen verstarb, änderte sich das Ganze. Seine Mutter kümmerte sich liebevoller um ihn und der schüchterne Junge blühte auf. Doch schon kurz darauf erlitt er einen weiteren Schicksalsschlag, als seine Mutter ebenfalls überraschend an einem Fieber verstarb. Als der Sechsjährige gerade erst anfing ein gewisses Selbstvertrauen aufzubauen, wurde alles wieder zunichte gemacht und er zog sich immer weiter in sich selbst zurück, bis seine Großmutter einige Wochen später auf dem Sitz der Familie ankam. Sie fing sofort an, sich um die liegengebliebenen Geschäfte und den Hofstaat zu kümmern, erkannte jedoch den Zustand ihres Neffen und wandte sich ihm zu. Ihre Ausstrahlung und ihre Art, sich um Ælfwine zu kümmern, ließ ihn schnell wieder zu seiner alten inneren Kraft zurückkehren. Die Beziehung zwischen den beiden war sehr liebevoll, was allerdings auch dazu führte, dass Ælfwine in seiner Funktion als Herrscher seiner Großmutter keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein Beispiel dafür war das wöchentliche Bankett, welches Unsummen an Steuern verschlang und im Jahre 1046 fast zu einem Volksaufstand führte. Steigende Brotpreise und ein heißer Sommer sorgten allgemein für eine aufgeheizte Stimmung, doch als dann zusätzlich die Völlerei des Adels herauskam ging es den Bauern und Handwerkern zu weit. Um seine Großmutter zu schützen, nahm der junge Ælfwine die Verantwortung auf sich und ließ die Lagerkammern (die mit genug Speisen für die nächsten 4 Bankette gefüllt waren) an die Einwohner und Bauern Holderns verteilen. Dies sorgte erst einmal für eine mildere Stimmung unter der Bevölkerung. In anderen Teilen Ottoniens bekamen die Leute jedoch auch schnell Wind davon, und so sammelte sich ein kleines Bauernheer, um “ihren Anteil” an diesen Köstlichkeiten einzufordern. Ælfgifu bekam schnell Wind von der Aktion, denn ein treuer ottonischer Handwerksmann aus Wieken ließ einen Boten mit einer kurzen, aber wichtigen Nachricht losreiten. Der Bote hatte den strengen Befehl, nur des Nachts zu reiten und an jeder Herberge das Pferd zu wechseln. Noch bevor Ælfgifu Ælfwine informierte, hatte sie bereits einen weiteren Boten - einen Bauern - mit dem Gerücht entsandt, der Graf würde ein Heer aufstellen. Diese geschickte und schnelle Aktion sorgte dafür, dass sich das Bauernheer auflöste und folgend keine Rebellion ausbrach. Ælfwine, in seinem kindlichen Stolz, war schwer verletzt, übergangen worden zu sein. Es wird sogar erzählt, dass er seine Großmutter angeschrien haben soll!

Bis zu ihrem Tod brachte Ælfgifu ihrem Enkel die Grundlagen des Herrschens bei. Nach seinem 14. Geburtstag zog sie sich jedoch immer weiter aus der Politik zurück und verstarb im Winter 1050 n. Chr. an einer unbekannten Ursache. Es wird gemunkelt, dass sie und Ælfwine sich gestritten haben und er sie so lange weggesperrt haben soll, dass sie verhungerte. Diese Meinung haben allerdings nur Feinde der Gorminger, sie fand keinen großen Anklang bei der Öffentlichkeit, wenn das liebevolle Verhältnis der beiden bedacht wird.

Von diesem Moment an herrschte Ælfwine, gerade einmal 14 Jahre alt, über die ottonische Insel. Doch er war ein gebildeter und intelligenter Junge, der sich gern mit den größten Denkern Ottoniens umgab und keinen unnötig pompösen Lebensstil frönte. So wusste er um seinen verletzlichen Status und die Gefährdung seiner Macht als junger Herrscher. Folgerichtig suchte er einen Schutzherren und wandte sich an die wohl mächtigste Person, um seinen Herrschaftsanspruch zu stützen: den Kaiser Heinrich III.

Ælfwine ließ einen aussagekräftigen Brief an den Kaiser aufsetzen, mit dem Angebot, Ottonien ins heilige römische Reich deutscher Nation zu integrieren und ihm einen Lehnseid zu leisten, wenn dieser seinen Herrschaftsanspruch dafür schützte und Ælfwine weiterhin als Fürsten von Ottonien einsetzen würde - auch die Gefahr der Dänen und Engländer würde sich so bannen lassen. Der Kaiser war dieser Idee sehr angetan und so kam es, dass er Ælfwine aufforderte, noch vor seinem geplanten Feldzug 1051 n. Chr., an seinen Hof zu reisen und ihm den Lehnseid zu schwören. Dafür ernannte er Ottonien zu einer Markgrafschaft und erhob Ælfwine zum ersten Markgrafen Ottoniens. Sollte es bis zu diesem Zeitpunkt Ambitionen unter dem ottonischen Adel gegeben haben, die Herrschaft an sich zu reißen, so wurden diese zunichte gemacht. Um seine Herrschaft jedoch noch weiter zu festigen, und gleichzeitig die Dynastie der Gorminger weiterführen zu können, rieten ihm viele seiner Berater zur frühen Heirat. Gleichzeitig bekam er so die Gelegenheit, ein Adelshaus Ottoniens näher an ihn zu binden. Und so entschied er sich für die von Norsachs - das einzige ottonische Adelshaus mit einer Tochter im heiratsfähigen Alter, die noch nicht vergeben war. Außerdem traf es sich gut, dass Anton von Norsachs zu dem Zeitpunkt sowieso einen Ehemann für seine Tochter sorgte. Schnell wurden sich die Beamten, die mit einer Aushandlung des Ehevertrages beauftragt wurden, einig und so kam es noch im Herbst des Jahres 1053 n. Chr. zu einer festlich inszenierten Hochzeit mit Astrith von Norsachs, auf der sogar einige sächsische und rheinische Adelige und Mönche erschienen, mit denen Ælfwine seit seiner Ernennung zum Markgrafen korrespondierte. Auch wenn zu Beginn der Ehe noch viel über das junge Paar getuschelt wurde, so erwiesen sie sich als gerechtes Herrscherpaar. Sie wurden sogar glücklich in der Ehe, was vor allem an gewissen Freiheiten lag, die Ælfwine Astrith ließ, um ihr ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Das führte dazu, dass sie treu an seiner Seite stand und Intrigen am Hofe aufzudecken versuchte.

Nur ein Jahr später gebar Astith ihrem Mann einen männlichen Erben, und Thronfolger: Magnus Gorminger. Entgegen aller Erwartungen erzog Ælfwine ihn streng, denn er war sich nicht sicher, ob er noch einen Sohn bekommen würde und brauchte den “perfekten” Nachfolger. In der Tat gebar Astrith Ælfwine kein weiteres Kind, was vor allem gegen Ende von Ælfwine´s Leben zu einem gewissen Frust führte.

Den Hochzeitstag und den Geburtstag seines Sohnes ließ Ælfwine immer groß und feierlich ausrichten. Auch ließ er seinem Sohn und seiner Frau einen gewissen herrscherlichen Lebensstil, doch selbst machte er sich später nicht viel aus Wohlstand. Das Einzige, was er sich hin und wieder gönnte, war ein Ausritt mit seiner Frau.

1055 n. Chr. entschied er sich, nachdem er bereits viele Jahre sparsam gewirtschaftet hatte, eine große Burg in seinem Herrschersitz, Holdern, zu errichten. Einerseits, um sein Ansehen zu erhöhen, andererseits aber auch, um potenziellen Bedrohungen und Aufständen entgegenzuwirken. Denn zu dieser Zeit begann es wieder in der Bevölkerung zu brodeln - Ælfwine hatte sächsischen Händlern bestimmte Privilegien eingeräumt, die in gewissen Bereichen die Rechte der ottonischen Bevölkerung beschnitten haben, um den Handel florieren zu lassen. So war es ihnen zum Beispiel seit 1059 n. Chr. erlaubt, feste Handelskammern zu öffnen und den Zoll auf gekaufte Güter zu umgehen. Der Bau begann im Mai des Jahres, zu der Zeit, in der sich die Unmut der Bevölkerung auf einem Höhepunkt befand. Es fand nicht selten statt, dass markgräfliche Soldaten auf offener Straße beleidigt und angespuckt wurden. Selbstverständlich wurden die Täter verhaftet und an den Pranger gestellt, doch schien das nichts zu bewirken. Als die reichen Bürger Holderns eine Delegation zu Ælfwine schickten um zu verhandeln, ließ er sie sofort ein - so etwas gibt es normalerweise nur selten. Sie stellten ihn vor eine schwierige Wahl: die Rechte der sächsischen Kaufleute wieder beschneiden und somit neue Freunde und Händler zu vergraulen, oder einen potenziellen Aufstand. Ælfwine zog sich einen Tag, zwei Stunden und vier Minuten zurück und hatte den Vorschlag für einen Kompromiss: er würde dafür sorgen, dass die ottonischen Händler in bestimmten sächsischen Gebieten dieselben Rechte erhalten würden. Das würde zwar den Bauern nicht besser gefallen, aber die Delegation der Reichen war einverstanden. Ælfwine war insgeheim sehr stolz über seinen Erfolg, war es ihm so nicht nur gelungen einen Aufstand abzuwenden, so hat er gleichzeitig für eine Erweiterung des Export-Wesens und mehr Einnahmen durch Steuern und Zölle in den nächsten Jahren gesorgt. Gegen eine großzügige Gebühr und mit einer Erklärung erklärten sich die sächsischen Adeligen bereit, auf das Angebot einzugehen.

1073 n. Chr. begannen die Sachsenkriege. Ælfwine unterstütze Heinrich IV., zu Beginn noch aktiv mit Plünderungen. Während jedes Zuges ans Festland stickte Astrith ihrem Ehemann etwas. Von 1077 bis zu seinem Lebensende wurde Ælfwine´s Unterstützung jedoch eher formal und er beteiligte sich nicht mehr aktiv am Kriegsgeschehen.

Im Sommer 1082 n. Chr. wurde die Burg von Holdern final fertiggestellt und Ælfwine samt Hofstaat und Familie zogen ein. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war sicher, wer die mächtigste Person Ottoniens war - nicht nur vom Titel her. 1084 n. Chr. starb seine geliebte Ehefrau bei einem Reitunfall an einem Genickbruch. Nur ein Jahr später, am 12. Dezember 1085 n. Chr. starb Ælfwine Gorminger an Altersschwäche und überließ seinem Sohn einen gefestigten Herrschaftsanspruch und eine sichere Burg, um als Markgraf über Ottonien herrschen zu können.