Vorgeschichte

Die Region Strodern war schon immer stark vom Abbau und Export von Torf geprägt. Die einzelnen Dörfer und Lehen, die sich im Laufe der Ottonischen Geschichte bildeten, legten großen Wert darauf, die torfhaltigen Moore zu kontrollieren. So kam es, dass das [...]-Moor zwischen Brokholt und Bruchdorf aufgeteilt war. Viele Jahre lang versuchten beide Seiten mit hinterhältigen Mitteln, das gesamte Moor in ihre Gewalt zu bringen.

Verlauf

Im Jahr 1253 eskalierte die Situation schließlich, nachdem Bruchdorf nach einem Rechtspruchs des Herzogs seine Grenzsteine bis hinter das [...]-Moor verschoben hatte. Brokholt erklärte Bruchdorf und seinen Verbündeten Wörtheim und Weiherstein die Fehde. Die Verbündeten Brokholts, Birgheim und Wiesdorf, wurden ebenfalls mit in den Konflikt gerufen. Im ersten Jahr der Fehde fanden zunächst nur kleinere Scharmützel an den Grenzen der Kriegsteilnehmer statt. Als Bruchdorf schließlich im März 1254 eine Großoffensive gegen Brokholt startete und beinahe das Moor besetzte, entschloss sich Schroffenwied, der Fehde auf der Seite von Brokholt beizutreten. Schroffenwied genoss bisher eine stetige Zufuhr von Torf aus Brokholt, welche es nicht einfach aufgeben wollte. Für den Rest des Jahres konnte keine der Konfliktparteien große Erfolge verzeichnen. Auch mit dem Eintritt Schroffenwieds in die Fehde konnte Bruchdorf nicht besiegt werden. Im Januar 1255 kam es nördlich des Moores zu einer Entscheidungsschlacht. Bruchdorf gingen insgeheim die Ressourcen aus, während Brokholt es für unmöglich hielt, Bruchdorf einzunehmen. Am Tag der Schlacht schneite es und aus dem leichten Niederschlag wurde langsam ein Sturm. Trotzdem wollte sich keine der Seiten zurückziehen. Als das Getümmel seinen Anfang fand, konnten die Truppen kaum mehr als 5 Meter weit sehen. Im Chaos der darauffolgenden Schlacht starben gleich viele Männer an der Kälte, wie an den Waffen ihrer Feinde. Nach mehreren Stunden des Blutvergießens bliesen die Heerführer beider Armeen die Schlacht ab, da diese mit den verbliebenen Kriegern und unter den Wetterbedingungen nicht fortzuführen war. So endete der Stroderner Torfkrieg in einem kleinen Sieg für Bruchdorf, da Brokholt sein Ziel nicht durchsetzen konnte.

Folgen

Letztendlich veränderte sich durch diese Fehde keine einzige Grenze. Bruchdorf stellte seine Grenzsteine wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück und Brokholt gab seinen Anspruch auf die Bruchdorfer Seite des [...]-Moores auf. Die einzige Folge war der Verlust an Arbeitskräften durch die Schlachten. In den darauffolgenden Jahren war die Stroderner Wirtschaft stark geschädigt und erholte sich erst nach einiger Zeit.