Ottonisch-Brandenburgischer Streit: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. August 2024, 13:21 Uhr
Ottonisch-Brandenburgischer Streit | |
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Konflikt | |
Datum: | 1294 bis 1300 |
Ausgang: | Niederlage der Brandenburger |
Folgen: | |
Ende der Brandenburger Herrschaft Ottoniens. Beginn der Verheerung. |
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Parteien | |
Von Memleben Söldnerheer |
Mark Brandenburg |
Bekannte Teilnehmer | |
Heinrich v. Memleben | Nikolaus von Rebe |
Der Ottonisch-Brandenburgische Streit war ein Krieg zwischen der Mark Brandenburg und der Ottonischen Herzogsfamilie von Memleben.
Ausgangslage
Nachdem der römisch-deutsche König Rudolf I. von Habsburg starb und seinem letzten Sohne die Nachfolge misslang, fiel die Königskrone 1292 an Adolf von Nassau. Dieser hatte der Fürstenallianz, welche ihn wählen sollte, umfangreiche Zugeständnisse gemacht. So versprach er unter anderem, das Herzogtum Ottonien in den Besitz des brandenburgischen Markgrafen übergehen zu lassen. Jener setzte sogleich seinen Gefolgsmann Nikolaus von Rebe für die Verwaltung der Ottonischen Ländereien ein.
Der ottonische Landadel begrüßte die Entscheidung des neuen römisch-deutschen Königs. Gottfried von Memleben hatte sich bei seinen Lehnsmännern unbeliebt gemacht, indem er seine Gefolgsleute durch das Land ziehen ließ, um nach dem Vorbild des englischen Domesday Book weitreichende Erhebungen über den Grund- und Viehbesitz auf der Insel vorzunehmen. Besonders die auf der Insel wirtschaftlich wichtigen Schafherden sollten zur Besteuerung genau ermittelt werden. Hierdurch ist der ehemalige Herzog im Volk noch heute als Alter Schafszähler bekannt.
Verlauf
Ohne die ausdrückliche Unterstützung des lokalen Adels wagte es die Herzogsfamilie nicht, sich gegen den Willen der Krone zu stellen. Auch befürchtete man, dass die heikle Lage der Grafenkönige, die Krone bei einem Widerstand zu besonders entschiedenen Reaktionen herausfordern würde. Gottfried von Memleben kämpfte obendrein mit seiner Gesundheit und war nicht in der Lage die wenigen Männer anzuführen. So floh der Herzog 1294 mit seiner Familie, darunter der fünfjährige Sohn Heinrich, an den Schweriner Grafenhof, wo er nach Jahren des Exils an Krankheit starb.
1298 wurde Adolf von Nassau als römisch deutscher König abgesetzt. Dieser hatte sich einen zunehmend schlechten Namen gemacht, nachdem er viele seiner großzügigen Wahlversprechen gebrochen, Bündnisse mit den Feinden seiner einstmaligen Unterstützern geschlossen und die geistlichen Reichsfürsten mit Regalien belehnt hatte.
Der Wechsel der Krone auf dem Kontinent blieb für das Schicksal Ottoniens zunächst ohne Bedeutung. Erst als der neue König Albrecht I. von Habsburg darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der brandenburgische Markgraf zuvor einen Aufstand in Flandern unterstützte, entzog man diesem, um die Wogen zu glätten, seine Ottonischen Besitzungen. In Schwerin bereitete man sich sogleich darauf vor, den Anspruch des jungen Heinrich von Memleben als rechtmäßigen Herzog Ottoniens durchzusetzen. Rasch stellen die Ritter Wiegand von Marburg und Holger von Holdern ein Söldnerheer auf, welches ihnen später, noch zum Verhängnis werden sollte.
Aufgrund des Wetters gelang die Überfahrt des herzöglichen Aufgebotes erst am Gregorstag im Jahr 1300. Die Mark Brandenburg beteiligte sich aktiv an der Verteidigung ihrer abgelegenen Besitzungen und schickte keine Verstärkungen. Eine lange Belagerung der Stadt konnte vermieden werden, indem die Holderner Bürger Erzählungen zufolge ihrem jungen Herzog die Tore öffneten. Auch die Burg, in welcher sich die brandenburger Gefolgsleute verschanzt hatten, wurde nach zwei Tagen, mit geringen Verlusten auf beiden Seiten genommen.
Ärgerlich für den Herzog war der Unfalltod des Brandenburgers Nikolaus von Rebe. Diesen wollte man gegen ein stattliches Lösegeld in die Heimat entlassen, um die Schuld bei den eigenen Söldnern zu begleichen. Die Unmöglichkeit der Bezahlung resultierte in der Auflösung des Söldnerheeres und den Verwerfungen der Verheerung.