Der Thüringer Erbstreit
Der Thüringer Erbstreit | |
---|---|
![]() | |
Gegenstand | |
Kategorie: | Schriften |
Typ: | Buch |
Qualität: | II. Gewöhnlich |
Lore: | Eine kurze Zusammenfassung über den Thüringer Erbfolgkrieg von 1247 - 1264 |
Der Thüringer Erbstreit ist ein Werk, welches die Geschehnisse des Thüringer Erbfolgkriegs zusammenfasst und die Folgen des Friedensschlusses aufführt.
Transkript
Der Thüringer Erbstreit
Als der Edelmann Heinrich von Thüringen, geheißt Raspe, ohn' Erben verschied, entbrannt ein großer Zwist um Land und Lehen. Da trat hervor Frau Sophie von Brabant, ein wacker Weib, Tochter Ludwigs, des seligen Landgrafen und sprach: 'Fürwahr, mein junger Sohn, Heinrich, ist rechtmäßiger Erbe der Väter.'
Doch auch der einflussreiche Markgraf Heinrich von Meißen, genannt der Erlauchte, hub an, das Land zu fordern, da er durch Mutterblut verwandt war mit dem verstorbenen Herrn. Alsbald erhuben sie sich zu Krieg und Fehde in den Lehen von Thüringen und Hessen.
Frau Sophie sammelte getreue Mann um sich, zog mit dem Kind gen Marburg, baute dort feste Burg und ließ nicht ab, das Land zu sichern. Die Stadt zu Marburg und andere Orte standen ihr bei und vieler Ort wurde gestritten mit Schwerte und dem Feuer.
Viele Jahre währte die Zwietracht. Mancher Edelmann fiel, manch Dorf verheeret, und doch gewann die kluge Fürstin, die Huld des Volkes. Im End ward Friede. Thüringen fiel an den Markgrafen, doch Hessen ward dem jungen Heinrich gegeben, der darauf Landgrafe ward und das neue Haus von Hessen begründete.
So war's, daß aus großem Streit ein neues Fürstentum erwuchs, durch die Kraft einer Mutter und das Recht des Bluts.