Der ottonische Norden
Der ottonische Norden | |
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Gegenstand | |
Kategorie: | Schriften |
Typ: | Buch |
Qualität: | II. Gewöhnlich |
Lore: | Ein Schriftstück über die nördlichste Region des Herzogtums: Mieden |
Der ottonische Norden erzählt kurz und knapp über die Gegebenheiten, Legenden und Sagen des Nordens Ottoniens.
Transkript
Der ottonische Norden
Im kalten Teil der Insel lieget ein wild und öde Land, genannt 'Mieden'. Solche Lande sind rau und karg, voll Kies und Stein, mit finstern Tannenwald und scharfen Klüften. Auch blühet dort manch Heidekraut in purpurner Zier, doch der Boden bleibt spröde, der Wind scharf und klamm. Im Südosten der Mieden ragt ein gar gewaltig Gebirg gen Himmel, genannt 'Ziegenbuckel'. Derselbe ist die höchste Zinne der Insel, sein Haupt ist gar oft in Schnee gehüllt und der Weg darob ist schwerlich zu nehmen. Der Name der Region ward wohl gegeben aus Warnung, denn Wetter und Klüfte sind dort heimtückisch und man solle solcher Stätte weichen. Auch heißt es, daß der Schnad, ein kurz Gewässer im Nordosten, habe einst ein jung Knabe geholt. So war es, daß der Knabe war aufgebrochen zum Sprung der Schnad allein, doch als der Jung ward nicht zurückgekehrt, mehrere Gemeine sich vergebens auf die Suche machten. Es heiße seitdem, der Schnad habe ihn geholt. Die Leute von Holdern spotten, man solle nicht das Land, sondern die seltsamen Gesellen, die im Norden hausen, gleich Einsiedlern, fern vom gemeinen Leben. Ein altbekannter Sang kündet
'Ein Maid tat mich schwer lieben
Doch kams wohl aus den Mieden
Drum bin ich ihr fort geblieben
Und rasch aufs Ross gestiegen.'