Verheerung
Verheerung | |
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Konflikt | |
Datum: | bis 1303 |
Ausgang: | Niederlage des Herzogs |
Folgen: | |
Verheerung & Plünderung der ländlichen Regionen. Niedergang des lokalen Landadels. Beginn der Fehde gegen Mährstein. Der Herzog ruft neue Siedler ins Land. |
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Parteien | |
Von Memleben | Aufgelöste Söldner Gesetzlose |
Bekannte Teilnehmer | |
Heinrich v. Memleben |
Die Verheerung war ein drei Jahre andauernder chaotischer Konflikt zwischen dem Herzog Heinrich von Memleben und verschiedenen gesetzlosen Banden, welche sich nach der Schlacht um Holdern im Hinterland formierten. Das Herzogtum leidet noch heute schwer unter den schrecklichen Folgen der Verheerung.
Vorgeschichte
Das Söldnerheer, über welches die Ritter des Herzogs während der Rückeroberung der Stadt Holdern verfügten, konnte nicht vollständig ausbezahlt werden. Nachdem man die Schatzkammern des Herzogtums nach der Exilzeit nahezu geleert vorfand, hatte man darauf spekuliert, die nötigen Mittel zur Kompensation der Söldner aus einem Lösegeld des brandenburgischen Gefolgsmannes Nikolaus von Rebe zu gewinnen. Als jener Gefolgsmann jedoch mit einem Pfeil im Herzen auf den Zinnen zu Holdern aufgefunden wurde, musste das herzögliche Söldnerheer aufgelöst werden.
Unter den verschiedenen Söldnertruppen brach ein rascher Zwist um die kümmerliche Entlohnung aus und so kehrte ein erheblicher Teil der Soldknechte nicht wie gehofft auf das Festland zurück. Da die Söldner, nach der Schlacht um Holdern außerhalb der Tore lagerten, konnten schwere Unruhen innerhalb der Stadtmauern und Burg vermieden werden.
Verlauf
Bald zogen die entlassenen Haufen plündernd in desorganisierten und rivalisierenden Banden durch das Land und zündeten die umliegenden Dörfer an. Da der ländliche Adel einen Großteil seiner Waffenknechte zum Schutze des zentralen Herzogssitzes abstellen musste, wurde das Umland der Verheerung preisgegeben. Fest entschlossen, den ihnen zustehenden Lohn auf Abwegen zu erhalten, störten die pöbelnden Horden die Sommerernte im Jahre 1300. Die Situation erreichte apokalyptische Züge, während im darauffolgenden Winter und Frühling eine Hungersnot ausbrach. Die Lage verschlechterte sich weiter, als immer neue, besitzlose Bauern selbst das Räuberleben aufnahmen, nachdem ihre Höfe in Schutt lagen und ihr Vieh auf den Weiden verfaulte.
Aufgrund der relativen Nähe zum sicheren Herzogssitz, konnten die Dörfer Quelltal und Pfardorf im Herbst 1302 wieder unter den Schutz des Herzogs gestellt werden. Hierdurch stabilisierte sich die Lage in der Hold wodurch die landwirtschaftliche Versorgung der Stadt, die nun viele Vertriebene beherbergte, wieder ausgeweitet wurde. Das Fischerdorf Fiskverdt im Norden der Insel wurde ob seiner Abgeschiedenheit von der Verheerung verschont. Auch der kleine Weiler Küstgrab im Osten blieb bestehen, jedoch haben dort Gerüchten zufolge nun Räuber das Sagen. Eine weitreichende Ordnung konnte trotz zahlreicher Expeditionen aus Holdern nicht nachhaltig wiederhergestellt werden.
Im Frühling 1303 brach eine Fehde zwischen dem Herzog und der südlich gelegenen Grafschaft Mährstein aus. Dem wohlhabenden Theofried von Mährstein gelang es, die Vernichtung seiner Besitzungen während dem Beginn der Verheerung trotz herber Verluste hinauszögern und eine relative Ordnung wahren. Als der Graf während eines schlecht geplanten Ausritts gegen einige Söldnergruppen im Dienste des Herzogs in der Hold fiel, verweigerte seine Frau und Nachfolgerin Hiltgunt von Mährstein jede weitere Unterstützung gegenüber dem als inkompetent und zu jung angesehenen Herzog. Die offene Rebellion der Grafschaft Mährstein dauert bis heute an.
Obwohl die Wälder auf dem Lande fortdauernd von Raubknechten und anderen Gesetzlosen heimgesucht werden, beruhigt sich die Verheerung mit dem ausgehenden Jahr 1303. Manche Söldner verlassen die gebeutelte Insel um neue Möglichkeiten auf dem Festland wahrzunehmen. Um dem gesetzlosen Treiben endlich Einhalt zu gebieten, bediente sich der Herzog zum Ende des Jahres 1303 seiner Kontakte auf dem Festland und rief jede treue Seele, die in der Lage sei, ein Gefolge um sich zu scharen, dazu auf, eines der nun freien Lehen im Land zu beanspruchen, ihm als Vasall zu dienen und so das Umland wieder aufzubauen. Da es so möglich wurde, relativ unabhängig von Stand und Namen an Land zu gelangen, dauerte es nicht lange, bis Glücksritter, Mönchsorden und vielerlei Abenteurer im Holderner Hafen eintrafen.