Im Herzen der Ottonischen Insel befindet sich der Gildwald und ist außerdem die einzige Region, die keine Küste besitzt. Wie schon dem Namen zu entnehmen, ist der Großteil des Gebietes von Laub- und Nadelwäldern bewachsen, weshalb eine Durchreise ausschließlich auf den Straßen passieren sollte. Die dichtbewachsenen Wälder erschweren die Durchreise enorm, aber auch Räuber warten darin, um vorbeiziehende Händler um ihr Reisegut zu erleichtern. Die Grenzen verlaufen im Osten entlang der Hemerbucht, im Süden an die Hold, in westlicher Richtung an die Westehr, sowie Wieken, und im Norden an das Muntland und dem abgelegenen Angen.

Gebiet

Aufgrund der Länge des Gildwaldes, leidet das nördliche Land unter winterlichen Temperaturen und unfruchtbarem Boden. Die eisigen Winde der Skanden breiten sich über den nördlichen Nadelwald aus und lassen die grüne Farbe des Grases verblassen. Im Nordosten liegt eines der seltenen Hochmoore, in dessen Mitte ein Moorwald emporwächst und zahlreiche Pflanzenarten beheimatet. Zwischen dem Nadelwald und Hochmoor trennt eine Heidelandschaft den nördlichen Teil des Gildwaldes vom fruchtbaren Süden ab. Entlang der westlichen Grenze verläuft die Ähr, worin die Taune im Südwesten mündet und schließlich den Süden zur Hold abspaltet. Trotz der zahlreichen Laubwälder ist das Gebiet hügelig und uneben, weshalb der Großteil der Bevölkerung, in den Tälern, an den Haupt- und Nebenstraßen siedelt.

Lehen

Im Westen, der Ähr aufwärts folgend, erstreckt sich Altenessen, Flußenheim und Wolfsberg. An die schroffen Gebirge im Norden grenzt Tanzdorf, im Osten Heiterhof und Klammdorf, sowie im Süden Eugensbrück, welches dem Verlauf der Taune folgt.

Geschichte

Im Vergleich zu anderen Regionen der Ottonischen Insel, beginnt die Geschichtsschreibung des Gildwaldes erst etwa 598 n. Chr., als noch die Juten, Sachsen und Angeln vom Festland aus zu jährlichen Plünderungen segelten. Nach Befehl des Königs der Gewissæ, Ceolwulf von Wessex, striffen die entsandten Plünderer von der Ostküste, bis in das Herz der Insel vor, um entlegene Dörfer zu überfallen und rare Tierfelle für die heimischen Buntfutterer zu ergattern. Diese Vorhaben waren voller Eifer, führten jedoch dazu, dass sich vereinzelt Abgesandte des Königs in den dichten Wäldern des Gildwaldes verloren und schlussendlich dem Hunger und Durst erlagen. Schon vor diesen Ereignissen siedelten Bauern und Handwerker im südlichen Teil der Region, da es aufgrund des Bodens vielfältige Verwendungen des Ackerbaus gab.

Als sich die Dänen um 960 n. Chr. schon vereinzelt dem Christentum unterwarfen, gab es eine der entscheidensten Schlachten, die den heidnischen Plünderern einen herben Schlag verpasste, und innerhalb der kommenden Jahrzehnte dazu beitrug die Plünderungen komplett zu beenden. Hierbei wird von der Nordschlacht bei Heiterhof gesprochen, wobei die Herren des Gildwaldes unter Führung von Hansel dem Gerissenen gegen eine Armee heidnischer Nordmänner kämpfte, die sich in einem Außenposten an der Grenze zu Angen ansiedelten. Nach tückischer List, lockte eine kleinere Staffel Bogenschützen die Dänen in das nordöstlich gelegenen Hochmoor der Region, wo sie von den gottesfürchtigen Recken umstellt und abgeschlachtet wurden.

Während der jüngsten Geschichtsschreibung erregte der Gildwald am meisten Aufsehen, da dieser als Stichwort des Diebstahls bekannt wurde. Die dichten Laub- und Nadelwälder geben listigen Räubern, Vogelfreien und anderen Gesindel, Platz für Unterschlupf und die Möglichkeit zum Rückzug. Auch wird gemunkelt, dass sich manch gerissener Dieb in eine “Zunft” mit seinesgleichen zusammenschloss, deren Treffpunkt sich tief in den westlichen Wäldern, innerhalb einer verborgenen Höhle befinden soll. Es ist also nicht unüblich, dass Händler und Reisende eine Straße um den Gildwald herum nehmen.